Arbeitsblätter für Kunst: Biografischer Kontext
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Biografische Arbeit beginnt mit dem alltäglichen Erinnern, Erzählen, Umdichten von Erlebtem bei Kindern sowie im Prozess der Identitätsfindung bei Jugendlichen. Sie entwickelt sich bei der Auseinandersetzung mit biografischen Mustern in Bildern, Büchern, Filmen, Spielen, im Starkult, in Zukunftsfantasien. In diesem Heft werden Möglichkeiten biografischer Arbeit im Kunstunterricht vorgestellt und begründet.
Der Beitrag führt in das Themenheft Biografie im Kunstunterricht ein. Was sind Bilder zur Biografie, welche Bereiche umfasst biografische Arbeit, wie sieht biografische Arbeit in verschiedenen Lebensphasen aus. Weitere Fragen sind, ob biografische Arbeit ein ästhetischer Prozess ist, wie das Verhältnis von Kunst und Biografie aussieht und wie biografische Arbeit in der Schule gestaltet werden kann. Die Heftbeiträge werden kurz vorgestellt.
Rollenspiele haben Hochkonjunktur: Ob am PC, in Spielinszenierungen, in der künstlerischen Fotografie, im Kunstvideo, in jugendkulturellen Gruppierungen – überall treffen wir auf inszenierte Identitäten.
Suchend-experimentierendes Gestalten oder angeleitetes Üben, freies Recherchieren oder Kriterien geleitetes Abprüfen von Fakten – Aufgabenstellungen im Fach Kunst können und sollen eine große Bandbreite haben, ohne sich dabei in Beliebigkeit zu verlieren. Inhaltlich klare Aufgaben mit einem hohen Maß an Struktur sind nach Auffassung des Erziehungswissenschaftlers Andreas Helmke Grundvoraussetzung für lernwirksamen Unterricht.
Erste Schritte im Museum: Sich Kunstwerken in vielfältiger Weise nähern; Ein Gemälde eingehend betrachten: Verfahren der Bildanalyse kennenlernen;
Fritz Haarmann war legendärer Massenmörder der Zwischenkriegszeit im Raum Hannover. Über ein Haarmann-Projekt gelingt es zumindest punktuell, SuS einer Hauptschule die Perspektive von Opfern näher zu bringen. Eine Schülerin schreibt das fiktive Tagebuch der Schwester eines Ermordeten. Die Texte werden durch einen nachfolgenden ästhetischen Prozess fortgeführt und ergänzt.
Berichtet wird über die Erfahrungen mit einem Schulbuch, in dem jedes Kind der ersten Klasse eine Seite gestaltet hat, indem es die eigenen Körperumrisse mit wesentlichen Aspekten der eigenen Person ausgemalt hat. Im nächsten Schuljahr bietet sich dann ein Gespräch über Veränderungen an. Zurückblicken – und dann auch Vorausschauen – das ist bereits ein Beitrag zur biografischen Verortung.
Ästhetische Forschung und Werkstattlernen bilden die Basis für die hier vorgestellte biografische Arbeit einer Schülerin zum Leben eines Mädchens um 1900.
Mit den Bildkarten werden acht Beispiele aus der Kunst als Anlass für biografisches Arbeiten im Kunstunterricht angeboten. Als Aufgaben werden inhaltlich solche Momente in den Werkbeispielen hervorgehoben, die einen Ausgangspunkt für biografisch orientiertes Arbeiten zu öffnen.
Nichts ist schwieriger als die eigene Person greifbar werden zu lassen, ein Selbst wahrzunehmen oder es bildnerisch auszudrücken. Konsequenterweise wird der Suche nach einem bestimmbaren, stabilen Ich von einer Reihe von Künstlerinnen und Künstlern entgegen gearbeitet. In der vorgestellten Unterrichtssequenz zu ästhetischen Strategien der Konstruktion von Menschenbildern und Identitätsentwürfen geht darum, die SuS dabei zu unterstützen, tragfähige und eigenständige Selbstbilder zu entwerfen.
Seit einem Jahrzehnt ist die zeitgenössische Kunst durch ein neues Interesse an naturwissenschaftlichen Methoden bestimmt: Beobachtungen, Typisierungen, Experimentalanordnungen oder Laborsituationen und wissenschaftliche Illustrationen werden ästhetisch (an)gewendet. Ihre Fundierung haben nicht wenige in der Kunstrichtung „Spurensicherung“ der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts – eine Annäherung an eine Arbeit von Nikolaus Lang soll diese konzeptuelle Historie fundieren.
Analysiert und interpretiert wird das Video Pipilotti Rists I am not the girl who misses much. Dabei geht es auch um das Spezifische einer biografischen Lesart sowie die Eröffnung von identitäts- oder gesellschaftspolitischen Fragestellungen, wenn man die Ebene des Biografischen verlässt.
Künstlerbiografien und -selbstbildnisse sind ein soziokulturelles Konstrukt, dessen historische Konstante darin liegt, dass jede betrachtende Verknüpfung von Leben und Werk die Fakten unwillkürlich nach dem Muster der Künstlerlegenden ordnet. Die historisch verantwortliche Annäherung an dieses Phänomen liegt in der kritischen Hinterfragung der in den Erzählmustern sichtbar werdenden Prozesse des kulturellen Gedächtnisses.
Der Auszug aus den Lehrplänen dient der Lehrperson als Grundlage zur Behandlung des Themas im Unterricht.