Arbeitsblätter für Religion und Ethik: Kirche im Nationalsozialismus
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Was ist Rassismus? Was versteht man unter Antisemitismus? Mit welchen Inhalten befasste sich der Rassenkundeunterricht im Dritten Reich? Wie funktionierte die NS-Propaganda? In welchen Schritten vollzog sich die sukzessive Ausgliederung der Juden aus der deutschen Gesellschaft? Wie erging es jüdischen Kindern und Jugendlichen während der NS-Zeit? Und wie verhielten sich die beiden christlichen Kirchen während des Holocaust? All dies erarbeiten sich die Lernenden an acht Stationen.
Die SuS lernen die evangelische Widerstandskämpferin Elisabeth Schmitz kennen, die sich gegen die Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus einsetzt. Sie beschäftigen sich mit ihrem Leben und Werk und erkennen ihr Handeln als christliches Vorbild. Dadurch setzen sich die SuS mit einer zentralen Etappe der Christentumsgeschichte auseinander.
Anhand von drei Biografien gehen die SuS der Frage nach, welche Handlungsmöglichkeiten es in der Zeit des Nationalsozialismus auf einer Skala zwischen aktiver Unterstützung des Regimes und aktivem Widerstand gab.
Die SuS planen einen Gedenkstättenbesuch und werden darauf vorbereitet. Dies wird am Beispiel der Gedenkstätten von Osthofen und Buchenwald gezeigt und deren Lernpotential als außerschulische Lernorte illustriert.
Da wird der Berliner Rabbiner Alter beleidigt, bedrängt und geschlagen – bloß weil er durch seine Kippa als Jude erkennbar war. Da beleidigen muslimische Viertklässler in Neu-Ulm andere Schüler mit der Bezeichnung „Du Christ!“ und drohen ihnen an: „Christen muss man töten.“ Und da werden muslimische Schüler nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo an einer Mittelschule in Starnberg gemobbt und als Terroristen beschimpft. Richten Religionen nicht nur Unheil an und drohen sie nicht, alle aufklärerischen Errungenschaften moderner Zivilkultur zu unterminieren? Und umgekehrt: Riskieren die, die sich als Christen, Juden oder Muslime zu erkennen geben, nicht Leib und Leben? Das Heft transformiert diese Fragen in die Schülerperspektive: „Ist Glaube gefährlich?“ Dass dieses Problem im Religionsunterricht auf der Tagesordnung stehen würde, war noch vor einigen Jahren kaum zu erwarten – höchstens in der historischen Rückschau auf die Verfolgung der Urchristen (Apg), die bekennenden Christen in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur oder im Blick auf die Opfer, die die Gewaltgeschichte des Christentums gefordert hat. Heute aber hat es vor allem durch die diversen Facetten des Fundamentalismus eine unausweichliche Brisanz gewonnen, und dieser Fundamentalismus ist in allen drei Religionen zu Hause. Das Heft versucht, einige begehbare Schneisen in dieses Dickicht aus Verblendung, Gewalt und Religion zu schlagen. Damit nicht das Schreckensszenario mancher Jugendbücher oder gar der Soziologe Ulrich Beck Recht bekommen mit seinem Aufruf: „Die Gesundheitsminister warnen: Religion tötet. Religion darf an Jugendliche unter achtzehn Jahren nicht weitergegeben werden.“ Aus dem Inhalt: Königin Esther: Standhaft im Glauben … zum Tode verurteilt. Eine Christin im Sudan bekennt ihren Glauben Welche Religion tut (mir) gut? Monika Feths Roman „Das blaue Mädchen“ im Religionsunterricht Elisabeth Schmitz: Frau des christlichen Widerstands und Lehrerin als Vorbild Im Namen Gottes, des Allmächtigen. Wie „ticken“ fundamentalistische Juden, Christen und Muslime? Fundamentalismus: Eine Herausforderung für den Religionsunterricht Das Materialpaket enthält: Eine Chronik zur Verfolgung und Ermordung von Juden im NS-Staat DIN A1-Plakat „Verhalten der Kirchen zu Juden und Judenchristen im NS-Staat“ Materialheft mit 33 Kopiervorlagen zu den Unterrichtsbeiträgen
Durch die Vorstellung der oral history-Bewegung mit dem Leitmotto „Dig where you stand“ werden neue Ideen und Methoden der Kirchengeschichtsdidaktik aufgezeigt. Somit lernen sich die SuS selbst als Teil der Geschichte kennen und gewinnen so eine neue Perspektive auf die Kirchengeschichte.