Unterrichtsbesuch und Lehrprobe – Praxiserprobte Tipps für ReferendarInnen (+ Checkliste)

Unterrichtsbesuch und Lehrprobe – Praxiserprobte Tipps für ReferendarInnen (+ Checkliste)

Während des Referendariats stehen unter anderem Unterrichtsbesuche und Lehrproben auf dem Programm. Um diese souverän und entspannt durchzustehen, gibt dir meinUnterricht erprobte Tipps mit auf den Weg. Kennst du bereits alle aus unserer Checkliste?

Als ReferendarIn hat man es nicht immer leicht – hoher Arbeits- und Leistungsdruck, mögliche Probleme mit Eltern oder KollegInnen und viele andere Herausforderungen erwarten dich.

Doch du bist nicht alleine, denn wir nehmen dich an die Hand und stellen dir praxisnahe Tipps zur Vorbereitung auf Unterrichtsbesuche und Lehrproben vor. Diese kannst du umgehend ausprobieren und dir somit die Arbeit wesentlich erleichtern.

Illustration einer Referendarin und ihrer Klasse, auf der Tafel steht der Fragesatz “Wie funktioniert ein Vulkan”

1. Auswahl des richtigen Unterrichtsthemas

Was interessiert mich und die SchülerInnen? ✅

Um beim Unterrichtsbesuch ein didaktisches Meisterwerk zur Schau zu tragen, ist es meist erforderlich, sich mehrere Wochen intensiv mit der ausgewählten Thematik zu beschäftigen.

Finde daher ein Unterrichtsthema, das sowohl dich als auch deine SchülerInnen interessiert. So fällt es dir leichter, dich mit der Planung zu befassen und dafür zu sorgen, dass die Klasse gut mitarbeitet und motiviert ist.

Welchen Unterrichtsstil bevorzugen die AusbilderInnen? ✅

Welchen Unterrichtsstil favorisieren die AusbilderInnen bzw. SeminarleiterInnen?

Mögen sie es lieber “brav” oder eher “extravagant”?

Informiere dich im Voraus, was sie sehen möchten, damit bei ihnen keine Langeweile aufkommt.

Finde originelle Unterrichtsideen ✅

Jahr für Jahr setzen ReferendarInnen aktuelle Schulbücher und Lehrpläne ein, um Unterrichtsideen zu generieren. Doch es geht auch anders!

Hebe dich von der Masse ab und begib dich auf die Suche nach einer neuen Thematik.

Diese findest du beispielsweise in:

  • alten Schulbüchern
  • Schulbüchern aus anderen Bundesländern u. ä.

2. Äußere Rahmenbedingungen

Prüfe Ressourcen des Raums ✅

Es ist wichtig, die didaktischen und technischen Möglichkeiten des Raumes für den Unterrichtsbesuch frühzeitig zu überprüfen. Dies gilt insbesondere für Räumlichkeiten, die kein reguläres Klassenzimmer sind, wie etwa:

  • Turnhalle,
  • Chemie-, Musik- oder Werkraum.

Durch das frühzeitige Inspizieren des Raumes ersparst du dir böse Überraschungen in letzter Minute. Oder du entdeckst bei Ihrer Erkundungstour noch Sachen, die du auf reizvolle Art und Weise einsetzen kannst.

Überprüfe den Terminkalender der Lerngruppe ✅

Wenn das Datum deines nächsten Unterrichtsbesuches steht, gilt es, den Terminkalender deiner favorisierten Lerngruppe frühzeitig zu überprüfen. Es kann nämlich sein, dass die Klasse zum festgelegten Zeitpunkt auf Klassenfahrt ist oder gerade eine Klausur schreibt.

Triff Absprachen mit anderen LehrerInnen ✅

Oft benötigst du mehr Zeit, den Unterrichtsbesuch mit deiner Klasse vorzubereiten, als dir der Stundenplan ermöglicht. Erkundige dich daher bei anderen LehrerInnen, die ebenfalls in dieser Klasse unterrichten, inwiefern sie dir Unterrichtszeit überlassen könnten.

Illustration einer Lehrerin, die vor der Tafel unterrichtet. Die SchülerInnen lachen und heben ihre Hände.

3. Vorbereitung der Lerngruppe

Mach deine SchülerInnen mit den Unterrichtsmethoden vertraut ✅

In Unterrichtsbesuchen werden diverse Unterrichtsmethoden verwendet.

Nimm dir deshalb die Zeit, den Ablauf der angestrebten Unterrichtsmethode so oft wie möglich mit den SchülerInnen einzustudieren. Mach dabei deutlich, was von ihnen erwartet wird und was nicht.

Plane zusammen mit deinen SchülerInnen ✅

Plane den Besuchstag nicht alleine, sondern zusammen mit deinen SchülerInnen. Denn wenn sie sich mit einbezogen fühlen, werden sie motivierter sein und am Unterricht mit Freude teilnehmen.

Zum Beispiel könntest du sie bitten, eine angemessene Grußformel für die AusbilderInnen oder SeminarleiterInnen auszuformulieren.

Trainiere Selbstsicherheit ✅

Damit deine SchülerInnen während des Unterrichtsbesuchs selbstbewusst auftreten, musst du ihnen bereits im Alltagsunterricht viel Gelegenheit zum freien Sprechen geben.

So können sie ihre Sprechhemmungen abbauen und zunehmend Selbstsicherheit entwickeln. Mache es zum durchgängigen Unterrichtsprinzip, die Klasse viele Dinge verbalisieren zu lassen:

  • Bilder,
  • Meinungen,
  • Abläufe etc.

So wird das Sprechen vor anderen zur Gewohnheit, auch wenn Besuch anwesend ist.

Illustration einer Referendarin im Klassenzimmer

4. Vorbereitung des Klassenzimmers

Wenn es darum geht, das Klassenzimmer bestmöglich für die Lehrprobe vorzubereiten, solltest du diese Punkte stets im Hinterkopf behalten:

  • Mach die Tafel zum richtigen “Eyecatcher” (laminiere Bildkarten, entferne jeglichen Schmutz).
  • Dekoriere (mit Hilfe deiner KollegInnen) die Wände oder Fenster des Klassenzimmers.
  • Räume das Klassenzimmer mit deinen SchülerInnen auf.
  • Besorge bereits am Tag zuvor Ersatzgeräte (falls dich die Technik am Tag des Besuchs im Stich lassen sollte).
  • Stell sicher, dass alle nötigen Materialien griffbereit sind.
  • Sorge dafür, dass alle BesucherInnen bequem sitzen können.

5. Selbstmanagement

Präge dir den Stundenverlauf ein ✅

Jeder Impuls, jedes gesprochene Wort, jede Bild- oder Wortkarte, jedes technische Gerät etc. muss während der 45 Minuten punktgenau zum Einsatz kommen. Damit das realisierbar ist, musst du dir verschiedene Arbeitsschritte genau einprägen.

  • Lerne die Sätze, die du in deiner schriftlichen Verlaufsplanung ausformuliert hast (mehr dazu im folgenden Kapitel).
  • Leg dir am Tag vor dem Unterrichtsbesuch alle Materialien im Klassenzimmer bereit und übe das Unterrichten so lange, bis du jeden einzelnen Handlungsschritt auswendig kannst.
  • Probiere verschiedene Gesten aus, die deine sprachlichen und nonverbalen Impulse begleiten.

Nimm dich auf ✅

Eine Kamera entlarvt alles.

Wenn du dich im Klassenzimmer am Tag zuvor auf Video aufnimmst, erlebst du dich selbst aus Perspektive der SchülerInnen bzw. BesucherInnen und kannst so jeden Handgriff gründlich einstudieren.

Tipps für ReferendarInnen zum Unterrichtsbesuch und Lehrprobe in Form einer praktischen Checkliste

Bonus: Checkliste für deinen Unterrichtsbesuch & Lehrprobe

Zum Schluss haben wir noch eine praktische Checkliste mit weiteren Hacks für deinen Unterrichtsbesuch vorbereitet. Viel Spaß damit!

Schriftliche Verlaufsplanung ✅

Zuerst musst du deine Unterrichtsstunde gründlich ausarbeiten, am besten in Schriftform. Wichtig ist dabei vor allem, dass du mit der Verlaufsplanung frühzeitig beginnst (am besten 1-2 Wochen vor der Stunde), denn Zeitdruck könnte sich negativ auf die Qualität deines Unterrichts auswirken.

Folgende Punkte sollten auf deinem Verlaufsplan nicht fehlen:

  • Halte für die ZuschauerInnen deiner Unterrichtsvorführung ein Exemplar zum Mitlesen bereit.
  • Schicke den AusbilderInnen bzw. SeminarleiterInnen den schriftlichen Stundenverlauf rechtzeitig per E-Mail (spätestens 2 Tage zuvor).
  • Ordne den Lehrstoff entsprechend in den Lehrplan ein, setze die Lernziele und notiere den Stundenverlauf sowie die verwendeten Materialien bzw. Literatur.

Tafelbild skizzieren/fotografieren ✅

Der schriftlichen Verlaufsplanung musst du noch ein Tafelbild beifügen. Am besten und einfachsten ist es, wenn du ein Foto davon machst. Alternativ kannst du es auch skizzieren.

Sitzordnung verschriftlichen ✅

Halte für die AusbilderInnen, SeminarleiterInnen und ggf. auch für die hospitierenden ReferendarInnen je eine Kopie der aktuellen Sitzordnung bereit. Die Verschriftlichung der Sitzordnung hat den Vorteil, dass man sich in der Nachbesprechung der Stunde besser über Interaktionen mit bestimmten SchülerInnen austauschen kann.

Eine Frau sitzt an ihrem Arbeitstisch und schreibt einen Unterrichtsentwurf neben ihr steht eine Tasche mit dem meinUnterricht Logo

Schulleitung informieren ✅

Besonders professionell wirkt es, wenn du die Schulleitung spätestens zwei Wochen zuvor über den geplanten Unterrichtsbesuch informierst. Denn es kann gut sein, dass auch der Rektor bzw. die Rektorin etwas Zeit für ein Gespräch mit den AusbilderInnen einplanen möchte.

Wegweiser anbringen ✅

Geh nicht davon aus, dass die AusbilderInnen wissen, wo sich dein Klassenzimmer befindet. Damit sie dich leicht finden, bringe am Tag zuvor gut sichtbare Wegweiser in verschiedenen Bereichen des Schulgebäudes an:

  • am Eingang
  • im Treppenhaus
  • an den Wänden

Kennzeichne zudem die Tür zu deinem Klassenzimmer mit einem STOPP-Schild:

„Bitte nicht stören – Unterrichtsbesuch. [Datum, Uhrzeit – Unterschrift]“

Besprechungsraum vorbereiten ✅

Damit im Anschluss an deine Stunde das Reflexionsgespräch unter vier Augen und in angenehmer Atmosphäre verläuft, muss du einen entsprechenden Platz reservieren.

Sorge dafür, dass

  • der Raum hell ist, angemessen möbliert ist und eine freundliche Atmosphäre aufweist (wenn möglich).
  • genügend Stühle und Tische vorhanden sind.
  • die Schulleitung über die Raumreservierung informiert ist.
  • schon einige Tage vorher ein Hinweisschild an die Tür aufgehängt wird: „Reserviert für Seminar am: Tag/Uhrzeit, Unterschrift.“

Kaffee organisieren ✅

Nach der absolvierten Stunde wirst du völlig K.O. sein, sowohl mental als auch körperlich.

Da käme doch eine kurze Kaffeepause vor dem Reflexionsgespräch genau richtig, oder? Organisiere eine!

Nutze die Zeit, um durchzuatmen und dich zu sammeln. Auch deine AusbilderInnen bzw. SeminarleiterInnen werden sicherlich nichts dagegen haben und die anschließende Unterhaltung mit dir in guter Erinnerung behalten.

Gong zum Stundenende abstellen ✅

Vor allem in den letzten Minuten sollte die intensivste und spannendste Phase deines Unterrichts stattfinden – der Lerninhalt wird nochmal durchgegangen und die AusbilderInnen hören ganz genau zu, ob die SchülerInnen bei dir auch etwas gelernt haben.

Damit es da nicht plötzlich klingelt und du aus dem Konzept geworfen wirst, frag bei der Schulleitung nach, ob der Gong möglicherweise abgestellt werden könnte.

Voilà!

Jetzt bist du gut gewappnet, um Lehrproben und Unterrichtsbesuche souverän über die Bühne zu bringen.

💡 Übrigens: Was würdest du davon halten, wenn du alle Aufgaben, die während des Referendariats auf dich zukommen, viel schneller und effizienter als bisher erledigen könntest?

Wir haben noch einen Ass im Ärmel!

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