Arbeitsblätter für Deutsch: Literaturkritik
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Mit seinem 1952 veröffentlichten autobiografisch geprägten Berichtsroman „Die Kirschen der Freiheit“ platzierte Andersch einen Literatur-Knüller, der die Öffentlichkeit der jungen Bundesrepublik aufrüttelte und eine kontroverse Debatte in der Literaturkritik auslöste. Inmitten eines Klimas, in dem Bundesregierung und Gesellschaft nach Kräften die Nazi-Diktatur vergessen machen wollten, gelang Andersch mit seinem Bekenntnis zu seiner Desertion und gegen den militärischen Wertekanon der literarische Durchbruch als Erfolgsautor. Bei diesem Berichtsroman handelt es sich um die bekannteste deutschsprachige Literarisierung von Desertion. Er lässt sich als wertvolles zeithistorisches Zeugnis einer kritischen Auseinandersetzung des freien und denkenden Individuums mit den Mechanismen und Argumentationsfiguren der faschistischen Diktatur lesen. Anderschs literarischer Appell an die Menschen, sich ihrer Möglichkeiten und ihrer ethischen Verpflichtung zur reflektierten Entscheidung inmitten vorgegebener (Gewalt-)Verhältnisse bewusst zu werden, steht in direktem Zusammenhang mit dem pädagogischen Programm einer Erziehung der Jugend zu mündigen Menschen.
In dieser Unterrichtseinheit geht es um die Rezeptionsgeschichte Hermann Hesses. Hesse gehört zu den deutschsprachigen Autoren mit dem größten internationalen Bekanntheitsgrad. So bekannt er allerdings auch international ist, so sehr polarisieren sein Werk und Leben die Leser und Kritiker seit Beginn seines öffentlichen Auftretens. Er gilt nach wie vor als beliebter Autor einer sinnsuchenden Jugend, die fachwissenschaftliche Bewertung und Einschätzung Hesses bleibt indessen zwiespältig. Die differenzierte Auseinandersetzung mit der Hesse-Rezeption ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, sich neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Werkrezeption Hesses Kriterien, Erscheinungsformen und Deutungsweisen der Literaturkritik zu erarbeiten.
Die Wertung literarischer Texte ist von elementarer Bedeutung: Sie bestimmt die Lektürewahl, beeinflusst das Textverstehen und hängt unmittelbar mit den lektürebegleitenden Emotionen zusammen. Der Basisartikel und die Unterrichtsmodelle räumen der Wertung jene Bedeutung ein, die ihr beim Lesen literarischer Texte zukommt. Ziel ist eine Kultur des Wertens, in der die Texte differenziert wahrgenommen und fremde Wertungen toleriert werden.
Das Wechselspiel von Psychologie und Ökonomie im Beziehungsdreieck Autor, Kritiker und Leser erkennen
Den öffentlichen Gebrauchswert und mögliche negative Wirkungen der Buchkritik aus Lesersicht reflektieren
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit wesentlichen Beurteilungskriterien von Romanen und Rezensionen auseinander und ergänzen den Kriterienkatalog ggf. um weitere Kriterien.
Die SuS untersuchen professionelle Literaturkritiken und erarbeiten bzw. überprüfen Funktionen der Rezension. In einem zweiten Schritt sollen diese Funktionen im Schreiben einer eigenen Rezension umgesetzt und in der Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Text reflektiert werden.