Die Corona-Zahlen steigen seit Wochen deutschlandweit an, in vielen Bereichen gibt es bereits neue Verbote, Einschränkungen und Vorschriften. Bisher bleiben die Schulen offen und es wird versucht, die Situation mit Masken, Abstand und regelmäßigen Tests unter Kontrolle zu behalten. Falls sich jedoch herausstellt, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen, könnte es erneut zu Schulschließungen kommen. Hierfür gilt: Gute Vorbereitung ist das wichtigste Instrument, um besser als bisher durch einen eventuellen neuen Lockdown zu kommen.

Um einen eventuellen neuen Lockdown und damit einhergehende Schulschließungen vorzubereiten, kannst du mit deinen Schülerinnen und Schülern im Unterricht wichtige Themen schon im Voraus besprechen. Über Folgendes können die SuS in Gruppen- oder in Einzelarbeit nachdenken:

1. Was mir in den bisherigen Lockdowns schwerfiel.

Bei diesem und den folgenden Themen sammeln Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Herausforderungen in Kleingruppen. Anschließend gewichten sie diese und überlegen sich Bewältigungsmöglichkeiten für die aus ihrer Sicht wichtigsten Aspekte.

Tipp: Ein neuer Lockdown und eventuelle Schulschließungen stellen für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Daher bietet es sich an, dass ihr euch im Kollegium bei diesem und einigen der nachfolgenden Themen ebenfalls gemeinsam überlegt, wie ihr eure Schülerinnen und Schüler in Bezug auf ihre Anliegen unterstützen könnt.

2. Gemeinsam besprechen, was man in schwierigen Phasen tun kann, um sich besser zu fühlen. Beispiele:

    • Kontakte zu Freunden digital pflegen,
    • sich ausreichend an der frischen Luft bewegen,
    • gezielt auf das achten, was einem gefällt und es, wenn möglich, notieren
    • und auch Kleinigkeiten genießen lernen.

Als Lehrkraft kann du mit gutem Beispiel vorangehen und hin und wieder von eigenen Erfahrungen berichten. Damit erleichterst du es deinen Schülerinnen und Schülern, trotz räumlicher Distanz eine gute Beziehung zu dir aufzubauen.

3. Was ich mir für diese Zeit von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern wünsche.

4. Was mir in den bisherigen Lockdowns bezüglich Hausaufgaben und Lernen schwergefallen und was mir gut gelungen ist.

5. Was ich mir für diese Zeit von meinen Lehrerinnen und Lehrern wünsche.

6. Treffen in Kleingruppen, in digitaler Form, nach Interessen der Schülerinnen und Schüler. Beispiele können sein:

  • Das Fußball-Team – eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die Anhänger desselben Fussballvereins sind.
  • Fridays for Future Movement – eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, denen dieses Thema wichtig ist. 

Diese Treffen können schon jetzt stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich vorab, zu welchen Themen sie sich treffen möchten. Zu Beginn der Treffen ist es wichtig, dass die SuS sich überlegen, wie sie diese positiv gestalten können, z.B. mit einem motivierenden Start und Ende. Beides organisieren die Schülerinnen und Schüler möglichst selbst, indem sie beispielsweise ihr aktuelles Lieblingslied singen, einen Witz erzählen, eine Choreographie vorbereiten oder gemeinsam ihr aktuelles Lieblingsvideo anschauen.

Der große Vorteil für den Beziehungsaufbau

Statt sich immer nur als Klasse zu treffen, bietet es sich für den Beziehungsaufbau zu unseren Schülerinnen und Schülern – vor allem zu denen mit herausforderndem Verhalten – an, sich mit ihnen auch in Kleingruppen oder sogar einzeln zu treffen, auch nach der aktuellen Corona-Phase. Denn das ist mit den neuen technischen Möglichkeiten kein so großes Problem mehr. Wir können unsere Schülerinnen und Schüler viel individueller und differenzierter ansprechen und sie können sich besser einbringen. Ähnliches geschieht bereits beim Lerncoaching, bei dem sich die Lehrperson nicht mit der ganzen Klasse, sondern mit einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schülern trifft, ein sehr gutes Vorgehen!

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Über den Autor

Christoph Eichhorn ist Autor zum Thema Classroom-Management. Er arbeitet als Lehrbeauftragter an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und gibt Workshops, online-Workshops und hält Vorträge zu Classroom-Management.

Sein wichtigstes Buch

Eichhorn, C. (2028 A): Classroom-Management Basiswissen Kompakt: Stören

  • Die wirksamste Störungsprävention
  • Interventionsleitlinien bei kleinen Störungen
  • Interventionsleitlinien bei großen Störungen (2018)
  1. überarbeitete Auflage.

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