Arbeitsblätter für Deutsch: Aufklärung
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Die Aufklärer des 18. Jahrhunderts hatten große Ziele: Sie wollten alle Menschen zur Mündigkeit erziehen, Freiheit, Gleichheit und Toleranz schaffen. Ist ihnen das gelungen? Wo sind die Grenzen der Aufklärung? Und wie gehen wir heute mit den damals gewonnenen Fortschritten um? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich Ihre Schüler in dieser Einheit. Im Rahmen einer Lerntheke untersuchen die Lernenden die Grundlagen und Ideen der Epoche. Sie setzen sich mit den aufklärerischen Schriften Lessings und Kants auseinander. Sie analysieren eine Fabel, Dramenauszüge und Bilder. Dadurch gelangen sie zu einem kritischen Urteil über die Errungenschaften und Folgen der Aufklärung.
"Ein Frauenzimmer, das denkt, ist ebenso ekel als ein Mann, der sich schminket." Mit dieser Äußerung der Gräfin Orsina aus seinem Trauerspiel "Emilia Galotti" umreißt Lessing prägnant den Umbruch im Frauenbild der Aufklärung. Wie in keiner anderen Epoche werden zwei völlig konträre Frauenideale propagiert; wie kaum ein anderer Autor macht Lessing diese Problematik zum Inhalt seiner Dramen. Mit seinen Protagonistinnen Orsina und Emilia stellt er das gelehrte und das empfindsame Frauenideal, wie es etwa Gottsched auf der einen und Rousseau auf der anderen Seite fordern, einander nicht nur gegenüber. Er demonstriert auch, dass beide in ihrer Einseitigkeit zu kurz greifen und in der Realität nur zu einem tragischen Ausgang führen können.
Nur wenige Werke der Weltliteratur weisen eine derartige Wirkungsgeschichte auf wie Goethes Faust. Auf der Bühne, aber auch in zahlreichen anderen Medien, findet nach wie vor eine lebendige Auseinandersetzung mit diesem bedeutenden Text statt. Auch die literaturwissenschaftliche Forschung gewinnt ihm immer neue Seiten ab. Daraus ergeben sich für den Deutschunterricht interessante Perspektiven.
Die SuS erarbeiten im Rahmen einer Vorlesesituation das Grundgerüst des Textes, erkennen die Aufteilung in die Gelehrten- und die Gretchentragödie und vollziehen die Beschaffenheit der Charaktere nach. So werden erste literarische Lernprozesse zum Faust initiiert und die SuS lernen einen Klassiker der deutschen Literatur kennen.
Die SuS nähern sich dem Faust-Stoff, den Figuren und dem zentralen Konflikt anhand der Graphik Novel "Faust. Der Tragödie erster Teil" von Flix. SIe analysieren die himmlische Rahmenhandlung und untersuchen die Gretchentragödie. Dabei können Potenziale für den interkulturellen Literaturunterricht genutzt und aktuelle gesellschaftliche Problematiken angesprochen werden.
Die SuS untersuchen verschiedene Faust-Applikationen und erkennen die Regeln, nach denen der Text "gestrickt" ist. Sie erkunden die Rezeption der Faust-Applikationen und verfassen selbst eigene Texte.
Die SuS untersuchen die Vielschichtigkeit der Figur Faust und beurteilen sein Handeln. Außerdem erschließen sie die Aufführungsbestimmung des Dramas anhand ausgewählter Inszenierungen des Dramas. Sie vergleichen verschiedene Inszenierungen des Faust miteinander und nehmen zur Umsetzung der Textvorlage Stellung.
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Lessings Dramentheorie im Hinblick auf die literarische Epoche der Aufklärung auseinander. Sie erhalten dazu Sachinformationen, lesen Zitate des Autors und beantworten Fragen zur Theorie. Lösungen sind vorhanden.
Die SuS lesen die letzten Verse Fausts aus Goethes "Faust II" genau. Sie lernen verschiedene Deutungen der Sozialutopie kennen und vergleichen diese mit ihrer eigenen Interpretation und Analyse. Dabei kommen handlungsorientierte szenische Verfahren zum Einsatz.
Der Beitrag enthält eine Idee für den Einstieg in die Unterrichtseinheit des Dramas "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing. Zudem wurden thematisch passende Materialien angefügt.