Burnout im Referendariat? Das kannst du tun

Links ist eine kniende Person mit Warnsymbol zu sehen, rechts eine meditierende Person mit einer Glühbirne darüber.

Diese Zahlen sind alarmierend: Jeder bzw. jede Dritte im Lehramtsstudium bzw. Referendariat ist chronisch erschöpft, nicht weit entfernt vom Burnout. Wie kommt es eigentlich, dass Lehrkräfte schon am Anfang ihres Berufslebens ausgebrannt sind? Wir gehen in unserem Beitrag auf Spurensuche.

Wer sich dafür entscheidet, als Lehrkraft zu arbeiten, geht immer eine moralische Verpflichtung ein: langes Studium, prüfungsgesättigtes Referendariat und schließlich das Bekenntnis, für Kinder und Jugendliche in vielen Formen tagtäglich da zu sein. Lehrkraftsein ist auch Care- und Beziehungsarbeit oder sollte es zumindest sein. Das ist ein hoher ethischer Anspruch; und mit ein Grund dafür, dass sich viele Lehrkräfte gerade am Anfang ihrer Laufbahn, im Referendariat, erschöpft und verzweifelt fühlen.

In diesem Artikel geht es um all diese ReferendarInnen, vielleicht auch um dich. Die Frage ist: Was genau stresst Lehrkräfte im Referendariat am meisten? Und was lässt sich dagegen tun?

Stressfaktoren im Referendariat

Eine Studie der Pädagogischen Hochschule Freiburg aus dem Jahr 2015 hat sich explizit mit der mentalen Gesundheit von ReferendarInnen befasst. Die Ergebnisse zeigen, bei welchen Belastungen Lehrkräfte im Referendariat wesentlich schlechtere Werte erzielen als bei Vergleichsgruppen anderer Berufe.

  • Quantitative Anforderungen – Hier ist die stundenmäßige Arbeitsbelastung gemeint; ReferendarInnen machen oft Überstunden und bereiten ihren Unterricht akribisch vor.
  • Emotionale Anforderungen – Eine empathische Haltung gegenüber den SchülerInnen ist eine gute Sache, doch in schwierigen Situationen fühlen sich ReferendarInnen dadurch oft emotional belastet.
  • Unvereinbarkeit von Berufs- und Privatleben – Korrekturen am Wochenende und die starke Identifikation mit dem Beruf sorgen oft dafür, dass ReferendarInnen im Privatleben zurückstecken und sich unter Umständen sogar isolieren.
  • Arbeitsplatz wird als unsicher empfunden – Der Leistungsdruck im Referendariat ist hoch und die Durchfallquote nicht gerade niedrig.
  • Unmotivierte FachleiterInnen – Wenn deine MentorInnen keinen guten Support anbieten, fühlst du dich vielleicht eher hilflos. Auch eine toxische Kultur im LehrerInnnenkollegium erzeugt erwiesenermaßen sehr viel Stress bei jungen Lehrkräften. Dazu kommt oft noch mangelnder Rückhalt im Kollegium.

Diese Faktoren tragen dazu bei, dass viele Lehrkräfte im Referendariat keine wirkliche Verbindung mit der Schule aufbauen und es am Ende nur noch “durchziehen” wollen. Ebenso verbreitet ist es, das Referendariat mit seinen Krisen im Nachhinein als wertvolle Lernerfahrung zu bezeichnen und den Stress auf diese Weise schönzureden.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Freiburger Studie ist, dass sich Lehrkräfte generell einer höheren Arbeitszufriedenheit und Lebenszufriedenheit gegenüber anderen Berufen erfreuen dürfen. Allerdings gilt das offensichtlich nicht für ReferendarInnen, denn bei ihnen ist es genau andersherum, wie die Freiburger Studie zeigt.

Wie erkenne ich Burnout im Referendariat?

Nur wer mal gebrannt hat, kann ausbrennen. Dieses Sprichwort deutet an, dass häufig diejenigen am meisten leiden, die eigentlich mit hohen Idealen, aber eben auch oft hohen Ansprüchen an sich selbst leben und zu kämpfen haben.

Die allgemeinen Burnout-Symptome treffen natürlich auch auf ReferendarInnen zu und sind ein erster Indikator dafür, ob du eventuell auch gefährdet bist. Die Weltgesundheitsorganisation behandelt Burnout übrigens bislang nicht als eigenständiges Krankheitsbild, sondern geht davon aus, dass Burnout ein langsamer Prozess ist, der sich langfristig in anderen Krankheitsbildern wie Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken manifestiert.

Trotzdem gibt es einige Symptome, die als typisch für Burnout gelten:

  • Allgemeine Erschöpfung
  • Zynische Einstellung gegenüber der Arbeit
  • Leistungsmangel

Wusstest du, dass die heute gängigen Burnout-Tests ursprünglich auf den sogenannten AVEM-Persönlichkeitstests für Lehrkräfte basieren? AVEM steht für Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster und gruppiert verschiedene Typen von Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gesundheitsrisiken.

💡 Ein online Burnout-Selbsttest kann dir erste Hinweise geben, wie es um deine mentale Gesundheit in Bezug auf das Referendariat steht.

5 Tipps gegen Burnout im Referendariat

Denkst du, dass du kurz vor dem Burnout stehst oder bemerkst du bei KollegInnen, dass ihnen die Energie ausgeht? Denk daran, dass du nicht alleine bist und dass sich die Mehrheit der Lehrkräfte im Referendariat überfordert fühlt. Wenn du auf dich achtest und deine Gesundheit und Prioritäten im Blick behältst, kannst du diese Herausforderung meistern. Wir haben fünf Tipps für dich zusammengestellt, die dir helfen können:

  1. Sprich mit jemandem darüber: Es ist wichtig, dass du deine Sorgen und Ängste mit jemandem teilst, sei es mit KollegInnen, MentorInnen oder sogar professionellen TherapeutInnen.
  2. Nimm dir Zeit für dich selbst: Es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um dich zu entspannen und zu regenerieren. Nimm beispielsweise ein Hobby auf, triff dich mit FreundInnen oder lies ein gutes Buch. Sorge dafür, dass du genug Zeit hast, um Deine Batterien aufzuladen.
  3. Reflektiere deine Prioritäten: Überprüfe deine Aufgaben und Prioritäten und frage dich, ob wirklich alles davon notwendig ist. Versuche, deine Aufgaben auf das Wesentliche zu reduzieren und konzentriere dich auf die Dinge, die wirklich wichtig sind.
  4. Übe Selbstfürsorge: Achte auf deine körperliche und emotionale Gesundheit. Sorge dafür, dass du genug schläfst, dich gesund ernährst und regelmäßig Sport treibst. Entwickle Strategien, um Stress abzubauen, wie z. B. Meditation, Yoga oder Atemübungen.
  5. Suche Unterstützung: Wenn du das Gefühl hast, dass Du nicht alleine weiterkommst, suche Hilfe bei deinen MentorInnen, deinem Ausbildungsinstitut oder einer Beratungsstelle. Dein Arbeitgeber hat auch eine Verantwortung für deine Gesundheit. Es ist wichtig zu erkennen, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst.

Burnout im Referendariat: Beratungsstellen, Hotlines & Gewerkschaften

Hier haben wir eine Übersicht darüber erstellt, wo du professionelle Hilfe bekommst und welche Unterstützungsangebote es für Lehrkräfte im Referendariat gibt.

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