Werner Bab: Zum 100. Geburtstag - Wiederveröffentlichung des Dokumentarfilms über einen Holocaust-Überlebenden
Zum 100. Geburtstag von Werner Bab: Ein Dokumentarfilm über Überleben und Erinnerung
In diesem Jahr hätte der verstorbene Werner Bab seinen 100. Geburtstag gefeiert. Zu seinem Gedenken stellen wir auf meinUnterricht den Dokumentarfilm „Zeitabschnitte des Werner Bab“ zur Verfügung. Die Dokumentation bringt die Stimme eines Holocaust-Überlebenden direkt in das Klassenzimmer und bietet so die Möglichkeit, die Schrecken des Nationalsozialismus und die Bedeutung der Demokratie für SuS begreifbar zu machen.
Der Film erzählt die Geschichte von Werner Bab, einem der letzten Zeitzeugen des Holocaust, und gewährt persönliche Einblicke in seine Erfahrungen während des Nationalsozialismus. Die Dokumentation wurde von Christian Ender gedreht, um das Schicksal einer ganzen Bevölkerungsgruppe durch ein Einzelschicksal fassbar zu machen. Auf diese Weise sollen auch SuS angehalten werden, sich gemeinsam aktiv für Toleranz, Demokratie und Völkerverständigung einzusetzen.
Werner Bab wuchs in einer jüdischen Familie auf und wurde nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum Arbeitsdienst verpflichtet. Im Jahr 1943 versuchte er, in die Schweiz zu fliehen, wurde jedoch an der Grenze verhaftet und nach Auschwitz gebracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Häftlingen wurde Werner Bab jedoch nicht in den Gaskammern ermordet. Stattdessen musste er sich um die Hunde hochrangiger SS-Offiziere kümmern und Reinigungsarbeiten in der Privatvilla des berüchtigten Lagerkommandanten Rudolf Höß verrichten.
Im Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz evakuiert. Werner Bab überlebte den Todesmarsch in ein anderes Lager, bei dem tausende Menschen ums Leben kamen, und wurde schließlich von US-amerikanischen Soldaten aus dem KZ Ebensee in Österreich befreit.
Nach dem Krieg fand Werner Bab seine Mutter in San Francisco wieder, fühlte sich jedoch fremd in den USA und kehrte so nach Deutschland zurück. Lange Zeit sprach er nicht über seine Erlebnisse, bis er auf Christian Ender traf. Gemeinsam realisierten sie den Film „Zeitabschnitte des Werner Bab“, in dem Bab seine Geschichte erzählt. „Es ist wichtig, dass das nicht vergessen wird. Man darf nicht darüber hinweggehen, als sei nichts passiert“, betonte Bab.
Der Film zeigt Originalaufnahmen aus Auschwitz und Werner Babs Reaktionen darauf. An besonders grausamen Stellen entfährt ihm ein Lachen. Regisseur Christian Ender erklärt: „Es ist nicht in Sprache darzustellen, was er erlebt hat. Das war seine Art, das zu überspringen, aber darzustellen.“
Im Rahmen des Films verwendet Werner Bab auch ein umstrittenes Wort für Sinti und Roma, das viele als diskriminierend empfinden. Christian Ender erklärt, dass Bab in einer Zeit groß geworden ist, in der diese Sprache üblich war, und dass er keine Schulbildung erhalten hatte.
Für ihr Engagement wurden Werner Bab und Christian Ender mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Werner Bab sprach bis zu seinem Tod 2010 vor mehr als 20.000 Schülerinnen und Schülern über seine Erlebnisse.
Bei meinUnterricht sind wir fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, Filme wie diesen in Schulklassen zu zeigen, um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus im Unterricht anzustoßen. Denn besonders in der Auseinandersetzung mit Geschichten wie der von Werner Bab können SchülerInnen und Schüler ein besseres Verständnis für die Schrecken des Holocaust und die Bedeutung demokratischer Werte entwickeln. Deswegen stellen wir den Film Lehrkräften kostenlos zur Verfügung.
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