Gender – So vermittelst du den Begriff richtig in der Schule

Diese Illustration zeigt verschiedene Gender-Symbole nebeneinander

Gender ist zu einem politisch umkämpften Begriff geworden. Vielleicht merkst du das auch in deinem Unterricht. Wir vermitteln Tipps für Konflikte rund um Geschlecht und Gleichberechtigung und geben dir Sicherheit für einen angemessenen pädagogischen Umgang.

Früher war Sexualerziehung eine vermeintlich leichte Sache: Mann und Frau, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. Und sonst? Die menschliche Realität abseits heteronormativer Sexualität wurde wenig thematisiert. In der Erinnerung der Redaktion wurde Homosexualität in der Schule nur im Zusammenhang mit HIV-Prävention thematisiert. Fakt ist: Die Diskriminierung von Minderheiten wurde auch durch Lehrpläne reproduziert.

Heute stellt sich die Frage, wie sich das komplexe Thema “Gender” in der Schule adäquat vermitteln lässt. Dazu ist es hilfreich, kurz auf die Definition des Begriffs einzugehen.

Wie wird Gender heute definiert?

Gender wird auch als soziales Geschlecht bezeichnet. Gemeint sind damit geschlechtsbezogene Eigenschaften, die einen Menschen in seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung definieren. Die rein körperlichen Voraussetzungen werden hingegen biologisches Geschlecht (engl. “sex”) genannt.

Ein Beispiel: Ein Junge, der gerne mit Puppen spielt, wird von vielen Menschen anders wahrgenommen als ein Junge, der Modellautos mag. Ihm wird eine bestimmte Geschlechtsidentität sozial zugeschrieben. Das nennt man Gender.

Das soziale Geschlecht basiert auf Rollenbildern. Jedes Kind lernt, dass es Männer und Frauen gibt. Welche gesellschaftliche Rolle diese jedoch haben, wird durch die Erziehung im Elternhaus und in der Schule sowie das soziale Umfeld definiert. Gender wird also immer wieder von neuem vermittelt, es ist nicht einfach gegeben. Deswegen heißt es auch “soziales” Geschlecht.

Der Schule kommt dabei eine große Rolle zu, denn es gibt nicht nur mehr als zwei Geschlechter, sondern neben heterosexuellen Männern und Frauen auch viele andere sexuelle Geschlechtsidentitäten. Die rechtliche Bezeichnung dafür lautet divers. Über diese Tatsachen aufzuklären ist ein zentrales Element zeitgemäßer Sexualerziehung.

Dabei kannst du das eBook “Sex und Gender – was ist das eigentlich?” des Raabe-Verlags zur Hilfe nehmen. Die Arbeitsblätter greifen die wichtigsten Aspekte aus Biologie, Soziologie und Psychologie auf, die für die Konstruktion von Gender wichtig sind. Auch die Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht wird ausführlich behandelt.

Einführung

Seit November 2017 darf im Geburtenregister ein drittes Geschlecht eingetragen werden, so der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts. Neben männlich und weiblich ist nun auch inter oder divers als Geschlechtsangabe möglich. Welche Konsequenzen hat ein erweiterter Geschlechtsbegriff für unsere Gesellschaft? Wie definieren wir „männlich“ und „weiblich“? Woher stammen Vorstellungen und Vorurteile in Bezug auf das jeweilige Geschlecht? Und was bedeutet es für Betroffene, weder „männlich“ noch „weiblich“ zu sein? Diese Einheit bietet fachlich fundiertes Grundlagenwissen zu Terminologie und Erscheinungsformen. Erfahrungsberichte geben Einblick in die Erfahrungswelt Betroffener und laden ein, über klassische Rollenbilder und Gender-Marketing ins Gespräch zu kommen.

Religion-Ethik | Gesamtschule | 11-13 Klasse | 7 Seiten | Raabe

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Übrigens: Der explizite Schutz der sexuellen Identität ist bisher noch kein Teil des Grundgesetzes, obwohl FDP, Grüne und Linke dies seit Jahren fordern. Jedoch heißt es in Artikel 3:

Niemand darf wegen seines Geschlechtes […] benachteiligt oder bevorzugt werden.

Diese Formulierung schließt Genderaspekte mit ein und sollte bei Diskussionen im Unterricht immer als Basis fungieren. Demgegenüber sollte die reale Geschlechterungleichheit in ihren verschiedenen Facetten und auch im historischen Kontext analysiert werden.

Zeitgemäße Sexualerziehung – was ist wichtig?

Neben den klassischen Inhalten des Sexualkundeunterrichts erfordern genderbezogene Inhalte eine besondere Vorbereitung durch die Lehrkraft. Begriffe wie Intergeschlechtlichkeit und Transidentität sollten deinen Schülerinnen und Schülern am Ende der Unterrichtseinheit vertraut sein. Einen wichtigen Anstoß dafür gibt das eBook “Sexualunterricht mit der Generation Z” des Auer-Verlags. In Kapitel 13 findest du zahlreiche Ideen, wie du das Thema “Sexuelle Vielfalt” im Unterricht ansprechen und methodisch umsetzen kannst.

Einführung

Sexualerziehung zeitgemäß! Ihnen steht das Thema Sexualerziehung bevor und nun fürchten Sie sich vor peinlichen Momenten? Oder sind Sie fachlich unsicher, was einige Teilbereiche angeht? Dieser Band bietet Ihnen eine wertvolle Hilfestellung für Ihren Biologieunterricht mit der Generation Z und unterstützt Sie auch bei schwierigen Themen wie der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt. Fertige Stunden zur Sexualerziehung Sie erhalten perfekt ausgearbeitete Stundenbilder mit darauf abgestimmten Arbeitsblättern. Diese sind mit ausführlichen Lehrerhinweisen versehen, die sich beispielsweise mit der Elternarbeit, mit dem Umgang mit verschiedenen kulturellen Gruppen sowie mit möglichen Stolpersteinen und Fettnäpfchen befassen. Wenig Vorbereitungsaufwand für den Biologieunterricht Mit Hilfe der Materialien dieses Bandes gelingt Ihnen ein zeitgemäßer Biologieunterricht zum Thema Sexualerziehung, der die neuen Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung selbstverständlich berücksichtigt. Dank der ausgearbeiteten Stundenkonzepte wird Ihnen dabei viel Vorbereitungsarbeit abgenommen. Die Themen: - Entwicklung der Geschlechtsmerkmale - Pubertät - Menstruation und Körperpflege - Das genetische Geschlecht - Verhütung - Schwangerschaft - Sexuelle Vielfalt - Typisch Junge - typisch Mädchen?

Biologie | Sekundarstufe 1 | 5-10 Klasse | 8 Seiten | Auer

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Neben der sexuellen Identität und Selbstbestimmung findet sich Gender in vielen anderen Bereichen wieder, einer davon ist die Sprache.

Genderneutrale Sprache

Am sogenannten Gendern entzündet sich besonders oft politischer Streit. Die Frage ist, ob die traditionelle Bevorzugung des generischen Maskulinums in der Alltagssprache eine Diskriminierung Frauen und anderen Geschlechtern darstellt. Heute ist Konsens, dass eine zumindest geschlechtergerechte Sprache angestrebt wird. Wie diese idealerweise aussieht, darüber gibt es anhaltende akademische Forschungen. Bei Wikipedia finden sich dutzende “Strategien des geschlechtergerechten Formulierens“.

Wichtig ist, deiner Klasse zu vermitteln, dass Sprache im Allgemeinen nicht neutral ist und dass es sich lohnt, genderneutrale Sprache – wo immer es möglich ist – anzuwenden. Dabei hilft dir das eBook “Wie gerecht kann Sprache sein?” des Raabe-Verlags.

Einführung

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Frage auseinander, wie sich Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in der Sprache widerspiegeln lässt. Sie befassen sich zunächst grundsätzlich mit einer Besonderheit der deutschen Sprache: den drei Genera. Von Interesse sind hier vor allem Personenbezeichnungen. Dabei spielt das generische Maskulinum eine herausragende Rolle: Es bezieht sich nicht auf das biologische Geschlecht, sondern ist verallgemeinernd zu verstehen. In der Diskussion darüber stehen sich zwei Lager gegenüber: Während die eine Gruppe das generische Maskulinum für sinnvoll und notwendig hält, fordert die andere Gruppe den Verzicht darauf. Die Lernenden beziehen selbst begründet Stellung zu dieser Streitfrage.

Deutsch | Gesamtschule | 11-13 Klasse | 7 Seiten | Raabe

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Dieses Video des Youtube-Kanals maiLab befasst sich auch noch einmal ausführlich mit den Pros und Kontras des Genderns.

Der Gender-Pay-Gap – Ungleichbehandlung von Männern und Frauen

Ein weiteres, sozioökonomisches Problemfeld ist der Gender-Pay-Gap. Der Begriff beschreibt, dass Männer und Frauen in der Arbeitswelt trotz gleicher Qualifikation unterschiedlich bezahlt werden.

Diese Statistik beschreibt die Entwicklung des Gender-Pay-Gap in Deutschland.
© Statista

Das eBook “Gender-Pay-Gap – was ist das?” des Raabe-Verlags bietet einen fundierten Einstieg in die Thematik und eine datenbasierte Herangehensweise zum besseren Verständnis.

Einführung mit Zusatzmaterial

Der Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes garantiert die generelle Gleichberechtigung der Geschlechter. Auch im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union ist die Entgeltgleichheit der Geschlechter festgelegt. Aber wie bringt die Wirtschaft diese gesetzlichen Anforderungen in Einklang mit neuen unternehmerischen Herausforderungen? Und wie ist es um die Sicht der Menschen bestellt? Diese Unterrichtseinheit stellt die (Un)gleichberechtigung am Arbeitsplatz in den Fokus und spiegelt diese im Kontext von Diversity Management und Entgelttransparenzgesetz.

Politik | Berufliche Schule | 8-10 Klasse | 5 Seiten | Raabe

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Bonus: “Negotiating Gender” – Gender im Englischunterricht

Auch im Englischunterricht bietet es sich an, das Thema Gender zu behandeln. Denn obwohl es im Englischen kaum Maskulinum und Femininum gibt, ist die Alltagssprache von Aushandlungsprozessen geprägt. Differenzsensibel unterrichten im Englischunterricht – das lernst du mit diesem E-Book des Friedrich-Verlags. Auch werden einige Standardwerke der Gender Studies besprochen, zum Beispiel “Gender Trouble” der Philosophin Judith Butler.

Einführung

Das Thema „Rollen und Rollenidentität“ steht auf den meisten Lehrplänen und Curricula für den Englischunterricht. Ein wichtiger Teil der eigenen Identität ist für alle Menschen ihr Gender. An Vorstellungen davon, wie man oder frau sein sollte oder möchte, entzünden sich jedoch hitzige Diskussionen. Der Englischunterricht bietet Raum, über Geschlechternormen nachzudenken, verschiedene Perspektiven dazu einzunehmen und über die Rolle von Sprache dabei zu reflektieren. Aus dem Inhalt Identitätsentwürfe mit dramapädagogischen Mitteln spielerisch erproben Sich mit Geschlechteridentitäten im Lehrwerk auseinandersetzen Genderkonstruktionen in der Werbung und im Alltag aufspüren Mit queer autobiographical narratives Identitätsentwürfe erkunden Mit Sonetten und Jugendliteratur Heteronormativität reflektieren Differenzsensibel unterrichten.

Englisch | Sekundarstufe | 5-13 Klasse | 2 Seiten | Friedrich

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