Erfolgreich Schule leiten – Tipps für den Alltag in der Schulleitung

Eine Frau spannt ihren Oberarm an, während verschiedene Objekte über ihr kreisen

Das Schulleitungsamt ist der mit Abstand verantwortungsvollste Posten an einer Schule. Wer SchulleiterIn ist oder es werden möchte, muss in der Lage sein, eine Vielzahl von Herausforderungen zu meistern und täglich ein breites Spektrum an Aufgaben zu bewältigen. Wir zeigen dir, was es dabei zu beachten gilt und geben dir praktische Tipps an die Hand, um deine Schule erfolgreich zu leiten.

Als SchulleiterIn bist du im Berufsalltag nicht nur für Organisatorisches zuständig. Du bist außerdem Vorgesetzte/r, PersonalerIn, das Bindeglied zwischen Politik und Lehrkräften und vertrittst die Schule nach außen hin. Leitest du eine kleine Schule, übernimmst du vielleicht sogar noch die Aufgaben, die sonst HausmeisterInnen oder SekretärInnen erledigen. Kein Wunder also, dass selbst erfahrene Lehrkräfte häufig vor dieser Position zurückschrecken. Wer sich jedoch dazu entscheidet, die Herausforderung anzunehmen, hat nicht nur die Möglichkeit seine Visionen für die Schule umzusetzen, sondern diese auch für alle SuS und Lehrkräfte nachhaltig zu verbessern. Um dich dabei zu unterstützen, stellen wir dir im Folgenden einige bewährte Methoden vor, mit denen du als SchulleiterIn noch erfolgreicher wirst.

1. Delegieren und Aufgaben gerecht verteilen

Wie wir bereits festgestellt haben, ist der Aufgabenbereich der Schulleitung sehr umfangreich. Als einzelne Person kannst du unmöglich allem allein gerecht werden. Umso wichtiger ist es, dass du dich im Delegieren übst. Das bedeutet nicht nur, dass du deinen Stellvertreter oder deine Stellvertreterin konsequent einbindest, sondern auch, dass es sich empfiehlt, ein Schulleitungsteam einzusetzen, falls du das nicht bereits tust. Dieses besteht in der Regel aus ausgewählten KollegInnen, denen jeweils besondere Zuständigkeiten übertragen werden. In dieser Gruppe trefft ihr euch in regelmäßigen Abständen zu Besprechungen, für die ihr am besten feste Zeitfenster im Schulalltag einplant.

Mindestens aber deine Stellvertretung und du solltet ein festes Team bilden. Das bedeutet konkret:

  • Ihr leitet die Schule gemeinsam und vertretet sie auch nach außen im Team.
  • Ihr seid gemeinsam AnsprechpartnerInnen für alle Schulleitungsfragen.
  • Ihr tretet z.B. in Konferenzen immer als Team auf.
  • Ihr seid über alle schulischen Angelegenheiten gleichermaßen informiert, auch wenn ihr eigene Arbeitsfelder habt.

Am besten gelingt auch hier die Zusammenarbeit, wenn SchulleiterIn und StellvertreterIn sich entweder zu Beginn oder am Ende jeder Schulwoche in einer gemeinsamen Besprechung miteinander austauschen.

Nicht weniger wichtig als die Arbeitsverteilung in der Schulleitung ist die Arbeitsverteilung im Schulalltag aller anderen Lehrkräfte. Gerechtigkeit sollte hierbei deine Priorität sein. Denn nur, wenn die Arbeitslast unter allen KollegInnen gerecht verteilt ist, kannst du Unzufriedenheit im Kollegium verhindern. Ist eine Lehrkraft mehr ausgelastet als eine andere, kannst du diese unterschiedlich hohen Belastungen ausgleichen, indem du die weniger ausgelasteten KollegInnen z.B.

  • in Schulgremien Protokoll führen lässt,
  • ein Amt als KlassenlehrerIn zuweist oder
  • sie öfter zur Pausenaufsicht einteilst.

Lehrkräfte, die bereits mehrere zusätzliche Aufgaben erledigen, gilt es im Gegensatz dazu von derartigen Zusatzaufgaben freizustellen. 

Aber Achtung! Pausenaufsicht ist nicht gleich Pausenaufsicht. Hier lohnt es sich, ein Punktesystem zu entwickeln, das z.B. die Deputatshöhe der Lehrkraft, den Ort der Aufsicht (im Schulgebäuder oder auf dem Pausenhof) und die Zeit der Aufsicht (früh oder während des Schulbetriebs) berücksichtigt.

2. Zusammenarbeit und Teamgeist stärken

Damit Schulleitung, Lehrkräfte, SchülerInnen und Eltern an einem Strang ziehen können, ist es wichtig, dass du den Teamgeist innerhalb deiner Schule aktiv förderst. Das beginnt damit, dass du alle Mitarbeitenden mit einer wichtigen Aufgabe betraust und ihnen auch erlaubst damit vor KollegInnen, Eltern und SchülerInnen aufzutreten, z.B. in Konferenzen oder auf Schulfeiern.

Besonders Letztere können einen großen Teil dazu beitragen, die Schulgemeinschaft zu stärken, wenn sie als Gemeinschaftsprojekte von Lehrkräften, SuS und Eltern angelegt werden. Diese sollten bei der Vorbereitung und Durchführung von Schulfesten und -feiern möglichst eng miteinander zusammenarbeiten und Entscheidungen gemeinsam treffen können. Achte dabei jedoch stets darauf, dass die im Schulprogramm festgehaltenen Grundsätze eurer Schule berücksichtigt werden und das Lernen nicht in den Hintergrund rückt.

Ähnlich förderlich für den Zusammenhalt von Lehrkräften, SchülerInnen und Eltern ist auch die gemeinsame Teilnahme an Sportaktivitäten nach der Schule. Hier entstehen in vielen Fällen schulinterne Machtzentren, in denen sich über das Geschehen in der Schule ausgetauscht wird. Gibt es solche Sporttreffs an deiner Schule, ist es unbedingt empfehlenswert, daran teilzunehmen. Gibt es sie noch nicht, prüfe, ob an deiner Schule ein Interesse daran besteht.

 

Verschiedene Personen legen ihre Hände über einem Schreibtisch übereinander

© fauxels / Pexels

Um den Teamgeist innerhalb der Schülerschaft zu stärken, bietet es sich an, Unterstützungssysteme für die Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Denn nichts bringt Menschen besser zusammen als das gemeinsame Arbeiten an einem Ziel. Unterstützungssysteme, die den Zusammenhalt unter den SuS fördern, können z.B. folgende Maßnahmen beinhalten:

  • MentorInnensystem: Ältere SuS unterstützen jüngere SuS bei ihren Hausaufgaben oder in Freiarbeitsstunden ohne Lehrkraft.
  • SuS unterrichten SuS: Zwei SchülerInnen bereiten Teile des Unterrichts vor und unterrichten mit der Unterstützung der Lehrkraft ihre MitschülerInnen.
  • SchülerInnenbeauftragte: Einzelne SuS übernehmen für bestimmte Aufgaben die Verantwortung, z.B. für die Verkehrsregelung, Ausstellungen oder Spiele in den Pausen. 
  • Kummerkasten: SchülerInnen, die Probleme haben oder auch einfach um Hilfe oder Rat bitten möchten, können dies diskret und ggf. anonym über einen Zettel tun, den sie in den Kummerkasten einwerfen. Neben den VertrauenslehrerInnen können hier auch die MentorInnen und SchülerInnenbeauftragten unterstützen.

3. Konferenzen planen und leiten

Ein weiterer wichtiger Bestandteil deines Aufgabenbereichs als LeiterIn einer Schule ist die Vorbereitung und Leitung von Konferenzen – und davon gibt es im Schulalltag einige, wie du aus eigener Erfahrung weißt. Als SchulleiterIn bist du sowohl Vorsitzende/r der Schulkonferenz als auch der Gesamtlehrerkonferenz (GLK). Die Aufgabe der GLK ist es, dich bei der Leitung der Schule zu unterstützen. Du wiederum bist dazu verpflichtet, deine KollegInnen durch Informationen und Beratungen einzubeziehen und ihren Input aufzugreifen.

 

Person sitzt mit aufgeschlagenem Notizbuch in einer Reihe mit anderen Konferenzteilnehmenden

© Sincerely Media / Unsplash

Es ist deswegen wichtig, dass Konferenzen gut vorbereitet, durchgeführt und vor allem auch nachbereitet werden. Als SchulleiterIn bist du an jedem dieser Schritte maßgeblich beteiligt. Folgende Dinge empfehlen wir dir für gelungene Konferenzen:

  • Lade rechtzeitig zur Konferenz ein.
  • Lasse den Teilnehmenden wichtige Unterlagen vorab zukommen, damit sie sich mit den Themen bereits im Voraus vertraut machen können.
  • Kläre rechtzeitig, wer bei der Durchführung der Konferenz für welchen Punkt der Tagesordnung zuständig ist.
  • Lasse offen diskutieren, aber leite die Konferenz zielstrebig und halte den vorab vereinbarten zeitlichen Rahmen unbedingt ein.
  • Versuche Vereinbarungen und Ergebnisse im Konsens zu erzielen.
  • Lasse alle Beschlüsse in einem Ergebnisprotokoll festhalten und digital speichern. 
  • Überprüfe im Nachgang mithilfe einer Liste, dass Absprachen und Vereinbarungen eingehalten werden. Schließlich sind sowohl die Beschlüsse der GLK als auch die der Schulkonferenz für dich und alle Lehrkräfte rechtsverbindlich – solange sie die Zuständigkeit des Gremiums nicht übersteigen oder rechtswidrig sind.

4. KollegInnen fördern und unterstützen

Mindestens genauso wichtig wie eine faire Verteilung der Aufgaben, ein starker Zusammenhalt innerhalb der Schulgemeinschaft und gut organisierte Konferenzen ist eine angemessene Förderung und Unterstützung deiner KollegInnen. Eine Schule kann nur so gut sein wie die Lehrkräfte, die an ihr unterrichten. Deshalb ist es essentiell, dass du diese sowohl bei ihrer Weiterbildung als auch in ihrem Schulalltag bestmöglich unterstützt. Es liegt in deiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sich Schule, Lehrkräfte und Lehrinhalte weiterentwickeln und mit der Zeit gehen.

Die Besonderheit deiner Rolle als Schulleitung ist, dass du diesen Prozess mitgestalten kannst. Als Anleitung können dir dabei die folgenden Schritte dienen:

  • Ermuntere alle Lehrkräfte dazu, ihren eigenen Unterricht kritisch zu hinterfragen, Feedback einzuholen und sich mit KollegInnen über ihren Unterricht auszutauschen. 
  • Sorge dafür, dass sich die Lehrkräfte in Gruppen mit aktueller Forschung aus Pädagogik, Fachdidaktik und Lernpsychologie auseinandersetzen, um überholte Kenntnisse aus der eigenen Berufsausbildung zu ergänzen.
  • Schaffe Möglichkeiten für die Lehrkräfte, die Lernformen und Lernkulturen von KollegInnen kennenzulernen, diese zu studieren und selbst einzuüben. Auch das sollte in Gruppen passieren, um den Austausch untereinander zu fördern.
  • Schließlich sollen sich die Lehrkräfte im Unterricht gegenseitig beobachten und unterstützen. Deine Aufgabe als SchulleiterIn ist es, diesen Prozess mit allen Mitteln zu fördern und ggf. Hindernisse zu beseitigen. Sichere die Unterrichtsqualität außerdem durch regelmäßige Teambuilding-Maßnahmen, Fortbildungen und Hospitationen.

Wie du dir vorstellen kannst, ist dieser Prozess während des ohnehin schon oftmals stressigen Schulalltags für dich und deine KollegInnen mit viel Arbeit verbunden. Es ist deshalb entscheidend, dass du dein Kollegium an anderer Stelle entlastest. Besonders wirksam unterstützen kannst du die Lehrkräfte an deiner Schule, indem du ihnen die Vorbereitung ihres Unterrichts erleichterst. Planung und Materialbeschaffung nehmen dabei eine Menge Zeit ein, die vielen LehrerInnen dann an anderer Stelle fehlt.

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Didaktik-Methodik | Schulartenübergreifend | 1-13 Klasse | 9 Seiten | Auer

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