Das Bullet Journal als DIY-Schulplaner? (mit Druckvorlagen)

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Ein Bullet Journal – kurz BuJo – fasst Terminkalender, To-Do-Listen, Notizen und alles, was sonst noch wichtig ist (wie z.B. deine Stundenplanung ) in einem einfachen Notizbuch zusammen – und das, ohne dass du dabei den Überblick verlierst. Wir erklären, wie es funktioniert und haben außerdem noch ein paar Druckvorlagen für einen DIY-Schulplaner vorbereitet. 

Titelbild von @maryj13

Was ist ein Bullet Journal?

Bullets, Rapid Logging und Module

Das Bullet Journal wurde vom amerikanischen Designer Ryder Caroll entwickelt. Im Grunde besteht es aus Listen, in denen stichpunktartig z.B. Termine, Aufgaben und Gedanken notiert werden (rapid logging). Von diesen Stichpunktlisten, im Englischen bullet points genannt, hat das BuJo auch seinen Namen.

Der Vorteil gegenüber einfachen To-Do-Listen ist, dass das BuJo gleich ein Gerüst bzw. Organisationssystem liefert, damit nichts verloren geht. Die Listen sind nämlich Jahres- Monats- und Tagesübersichten zugeordnet, sogenannten Modulen, die jeweils unterschiedlich große Zeiträume, Ziele und Aufgaben festhalten: von der Verwirklichung eines Lebenstraums über mehrere Monate und Jahre bis hin zur Liste für den Supermarkteinkauf am nächsten Tag. Wie das genau funktioniert und wie du die unterschiedlichen Module eines Bullet Journals anlegst, erklären wir weiter unten zusammen mit ein paar Ideen für den Einsatz im Schulalltag.

Mehr als nur ein Kalender oder Notizbuch

Warum sorgt das Bullet Journal in Zeiten von Smartphones und aufwendigen Kalender-Apps für so viel Wirbel?

Anders als das klassische Tagebuch, ist das BuJo mit seinen Bullets auch etwas für Schreibfaule, die nur einen Überblick über Termine und Aufgaben haben wollen. Allerdings kann es schnell passieren, dass einen das Bullet Journal-Fieber packt und man beginnt mehr und mehr Gedanken und Ideen festzuhalten. Dabei sind der Kreativität im Grunde keine Grenzen gesetzt: Neben den Grundmodulen zur Planung von Aufgaben und Terminen, helfen z.B. Übersichten wie ein Habit Tracker dabei, Fortschritte zu dokumentieren und motivieren zum Durchhalten.
Oder man nutzt es, um einen Überblick über anstehende Aufgaben wie Zeugnisse schreiben, Klassenarbeiten bewerten und die Unterrichtsplanung zu behalten, wie es @fraulocke_grundschultante in ihrem BuJo so schön übersichtlich gemacht hat.

Regenwetter = Zeugniswetter 😁 #fraulocke_grundschultante #lehrerleben #bulletjournal

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Der Weg ist das Ziel – das Bullet Journal ist so nicht nur Sammelplatz für Termine und Notizen, sondern das zugrundeliegende System gibt dir auch gleich eine Zeitmanagement-Methode an die Hand und hilft dir dabei, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. So ist die Arbeit im Bullet Journal für viele Bullet Journalists ein liebgewonnenes tägliches Ritual, das der Entspannung und Selbstreflexion dient.

Was brauche ich für mein erstes Bullet Journal?

Nicht viel! Ein weiterer Vorteil des Bullet Journals ist, dass es sich sehr einfach umsetzen lässt.

Bevor du mit deinem ersten BuJo starten kannst, benötigst du lediglich ein Notizbuch deiner Wahl und einen Stift. Besonders gut eignen sich Notizbücher mit gepunkteten und bereits nummerierten Seiten (das hilft später beim Inhaltsverzeichnis, siehe unten). Durch die feinen Punkte bist du in der Gestaltung der Seiten immer noch vollkommen frei, hast aber eine Orientierungshilfe für gerade Linien. Du kannst aber genauso gut ein blanko, liniertes oder kariertes Notizbuch verwenden. Wie groß oder klein bleibt ebenfalls dir überlassen.

Außerdem benötigst du einen Stift. Auch hier bist du vollkommen frei, Hauptsache er schreibt. Wenn er dann noch nicht zu sehr durchdrückt oder zerfließt: perfekt! Schwarze Fineliner eignen sich besonders, weil du damit bei Bedarf sehr klein und präzise schreiben kannst. Farbige Stifte sind toll, um bestimmte Dinge hervorzuheben oder zwischen unterschiedlichen Informationen zu differenzieren – aber kein Muss.

Bullet Journal-Anleitung: Die Grundmodule im Überblick

Ausgestattet mit Notizbuch und Stift kann es endlich losgehen mit dem Anlegen des Grundgerüsts für dein BuJo. Das sind die fünf Grundmodule, die für den Anfang gebraucht werden:

1. Index – der Index ist euer Inhaltsverzeichnis!

Damit du immer schnell findest, wonach du suchst, braucht dein Bullet Journal ein Inhaltsverzeichnis, den sogenannten Index. Es gibt Notizbücher, bei denen das Inhaltsverzeichnis bereits vorgedruckt und die Seiten nummeriert sind. Nimmst du lieber ein ganz leeres Notizbuch, ist der erste Schritt die Nummerierung der Seiten. So kannst du später jedem Eintrag eine Seitenzahl zuordnen und beides im Index festhalten.

Wichtig ist vor allem, dass du genug Seiten für den Index frei lässt (je nach Dicke des Notizbuches). Denn so solange alle zukünftigen Einträge dort vermerkt werden können, ist es nicht schlimm, wenn du später springen und blättern musst.

2. Key –  der Schlüssel zum Erfolg

Aufgaben, Ereignisse und Notizen

Als zweites kommt der Key dran. Darin werden Zeichen festgelegt, mit denen die bereits erwähnten Stichpunkte bzw. Bullets näher bezeichnet werden können. So kannst du später auf einen Blick sehen, worum es sich bei einem Log-Eintrag handelt und was zu tun. Grundsätzlich gibt es drei verschieden Kategorien von Einträgen:

Aufgaben

Aufgaben werden mit einem einfachen Punkt markiert. Das ist ziemlich clever, denn der Punkt kann sich in andere Zeichen verwandeln. So kann jeder Aufgabe am Ende des Tages ein bestimmter Status zugewiesen werden:

x = erledigt

> = verschoben

< = Termin gefunden

Ereignisse

Ereignisse werden mit einem Kreissymbol markiert. Mit ihnen kannst du Termine im Voraus, z.B. in deiner Monatsübersicht eintragen, aber auch nachträglich Ereignisse in Stichpunkten festhalten – ähnlich wie bei einem Tagebuch.

Notizen

Notizen werden mit einem einfachen Gedankenstrich markiert. Mit ihnen kannst du alles festhalten, was dir durch den Kopf geht und keine Aufgabe und auch kein Ereignis ist, z.B. Gedanken, Ideen, Erkenntnisse und Gefühle.

Signifikanten (engl. Signifier)

Zusätzlich kannst du deine Bullets noch mit Symbolen und Zeichen versehen, um z.B. besonders wichtige Dinge hervorzuheben. Es gibt drei Standard Signifikanten, aber im Prinzip kannst du auch hier das System deinen Bedürfnissen entsprechend beliebig erweitern.

Signifikanten werden immer links neben die Bullet Points gesetzt. So kannst du beim Überfliegen der Einträge schnell erkennen, was für dich besonders wichtig ist.

Wichtigkeit

Wichtige Aufgaben oder Ereignisse, die du auf keinen Fall vergessen darfst, markierst du mit einem “*”. Du kannst es dir dann z.B. zur Regel machen, die mit einem Sternchen versehenen To-Dos immer als erstes zu erledigen.

Inspiration

Erleuchtungen und inspirierende Erkenntnisse kannst du, sofern sie dir begegenen, zusätzlich mit einem “!” hervorheben. Dieser Signifikant wird hauptsächlich zusammen mit Notizen genutzt.

Erkunden

Willst du einer Sache mehr Aufmerksamkeit schenken, sei es ein Problem, über das du gestolpert bist oder eine neue Serie, die auf deiner Watch List landen soll, dann kannst du zusätzlich zur Notiz ein kleines Augen-Symbol neben den Eintrag setzen.

3. Future Log – lange Zeiträume überblicken und Ziele setzen

Mit dem Future Log kannst du mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr überblicken und planen. Wie weit du in die Zukunft schauen willst, bleibt dabei dir überlassen. Für Lehrkräfte bietet es sich natürlich an, direkt einen Überblick für das gesamte Schuljahr zu erstellen: Welche wichtigen Termine gibt es über das Jahr verteilt und welche (Lern-)Ziele willst du bis wann mit deinen SuS erreichen?

Der schnellste und einfachste Weg zu einem Future Log? Einfach eine Doppelseite horizontal vierteln oder dritteln – je nachdem, wieviel Platz du brauchst.

4. Monthly Log – die Monatsübersicht

Nach dem Future Log kommt die erste Übersichten für den aktuellen Monat. Hier sammelst du zu Beginn eines jeden Monats all das, was im aktuellen Monat ansteht. Das Monthly Log bietet dir dafür zwei gegenüberliegende Seiten: eine mit einem Monatskalender für alle Termine und eine für Notizen und alle Tasks, die du in diesem Monat erledigen willst.

Für die erste Seite einfach Zeilen entsprechend der Anzahl der Tage in dem betreffenden Monat durchnummerieren und mit den Anfangsbuchstaben der jeweiligen Wochentage versehen. Et violà: schon hast du einen Monatskalender!

Für Lehrkräfte bietet es sich an, jede Seite nochmal in zwei Spalten zu unterteilen: eine für schulinterne Dinge und eine für private Ereignisse und Termine. Das Montly Log ist auch ein gutes Format für die monatliche Stundenplanung. Welche Themen werden wann und mit welchen Inhalten besprochen? Und welche administrativen Aufgaben müssen nebenbei erledigt werden?

Einige Bullet Journalists nutzen außerdem noch eine Wochenübersicht – sozusagen als Zwischenschritt, um zu Beginn einer jeden Woche die Ziele und To Dos des Monats nochmal zu konkretisieren und zeitlich zu verorten.

5. Daily Log – der Tagesplan

Ähnlich wie beim Monthly Log, nur eben auf Tagesebene, sammelst du im Daily Log für jeden Tag deine Termine, To Dos und Notizen in kurzen, untereinander folgenden Bullets. Ob du dafür jedes Mal eine neue Seite anfängst, bleibt dir überlassen.

In jedem Fall empfiehlt es sich, Daily Logs wie auch Monthly Logs immer erst kurz vor dem eigentlichen Zeitraum anzulegen. Auf diese Weise bleibst du flexibel und musst immer wieder neu überlegen (und hinterfragen): Was ist diesen Monat wirklich wichtig? Was muss ich heute erledigen? Das mag zwar auf den ersten Blick etwas mühselig erscheinen, sorgt aber dafür, dass du die wirklich wichtigen Dinge weniger leicht aus den Augen verlierst.

Hier nochmal eine Zusammenfassung vom Bullet-Journal Erfinder persönlich:

Druckvorlagen für ein Lehrer-Bullet-Journal als DIY-Schulplaner

Auf Instagram kann man sich viele Anregungen von passionierten Bullet Journalists holen. Es gibt sowohl Nutzer, die es eher schlicht und einfach halten als auch diejenigen, die in ihr Bullet Journal eine Menge Zeit investieren und aus jeder Seite ein eigenes kleines Kunstwerk schaffen.

Für die Anwendung als Terminkalender und zur Planung des Schuljahres ist eine aufwendige Gestaltung aber natürlich nicht unbedingt nötig. Wir haben außerdem ein paar Druckvorlagen erstellt, mit denen DIY-Schulplaner prima ergänzt werden können. Für den Download einfach auf das Bild klicken und aus der meinUnterricht-Bibliothek downloaden!

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